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Ich wünschte sie würden mich verstehen...

  • Clara Ziegler
  • 8. Jan. 2023
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 23. Jan. 2023

Verfasst am 19.08.2019


Ich wünschte andere würden mich verstehen. Verstehen warum ich "einfach so" anfange zu weinen, warum ich jetzt gerade nicht das machen kann was ich eigentlich wollte oder was von mir erwartet wird. Verstehen warum ich manchmal einfach nur daliegen möchte, meine Ruhe haben möchte oder schlafen möchte.

Das können die Meisten einfach nicht verstehen, weil sie nicht die selben Empfindungen und Gefühle haben die ich habe.


Meine Wunden, die Verbandswechsel und Medikamente sorgen dafür dass ich manchmal einfach nicht mehr kann. Nicht das tun kann was ich möchte oder was von mir erwartet wird, sondern einfach nur meine Ruhe möchte.

Manchmal wünschte ich sie würden nur einen Tag in meinem Körper leben. Einen Tag die Freunde, das Glück aber vor allem auch die Traurigkeit, das Leid, die Müdigkeit, die Ängste und den Schmerz erleben,


Natürlich erlebe ich auch viele schöne Momente. Es gibt vieles, was mir Spaß macht und mich sogar die Krankheit kurz vergessen lässt. Aber leider halten diese Momente nicht lange an und die Schmerzen, die Angst und der Kummer kehrt zurück und nimmt einen großen Teil in meinem Leben sein.

Wenn ihr nur einen Tag in meinem Körper verbringen würdet, würdet ihr verstehen, warum ich ständig müde bin, erschöpft bin oder einfach gerade nicht kann, so wie ich will. Denn ihr wisst nicht wie anstrengend ein Verbandswechsel ist, oder wie anstrengend es sein kann mit Blasen an den Füßen auch nur ein paar Meter zu laufen. Aber nicht nur der körperliche Schmerz tut weh, sondern auch die Blicke und Worte der anderen. Wenn andere dich anstarren, weil du überall Verbände hast und deine Hände anders aussehen. Oder wenn jemand sagt: „Das wird schon wieder." und glauben deine Probleme, Sorgen und Ängste zu kennen, was aber nicht der Fall ist.



Ich bin mir sicher nach einem Tag in meinem Körper würdet ihr mich nicht mehr komisch anschauen und komische Fragen stellen, sondern mein Handeln, mein Schreien und meine Wut einfach so akzeptieren und nicht mehr Fragen, warum ich überhaupt solche Sorgen habe oder warum ich vor Dingen die harmlos erscheinen solche Angst habe.

Natürlich macht ihr euch auch Sorgen um mich. Die meisten wollen mir helfen und das ist auch schön. Ich nehme diese Hilfe gerne an. Doch sind eure Sorgen nicht die gleichen wie meine, denn ihr habt nicht erlebt, was ich erlebt habe und ihr habt ein komplett anderes Empfinden als ich.

Aus diesem Grund bin ich sehr froh über die Menschen, die mich, mein Handeln und meine Gefühle akzeptieren. Die mich nicht hinterfragen. Die mir zwar helfen, aber sich nicht aufdrängen. Die mich einfach so akzeptieren wie ich bin, denn sie können mich nicht verstehen.

 
 
 

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